Zoos und Naturschutz

22 June 2023 -

Heutzutage sind die wichtigsten Ziele der globalen Zoo- und Aquariengemeinschaft Naturschutz, Bildung, Forschung und Unterhaltung. Ihre finanziellen Ressourcen, die hauptsächlich aus den Besuchereinnahmen stammen, machen sie zur drittgrößten Organisation, die zur In-situ-Erhaltung beiträgt.

In dieser Studie wurde ein globaler Datensatz von über 450 Zoos verwendet, um zu untersuchen, wie die Besucherzahlen und die In-situ-Projektzusammenarbeit durch die Zusammensetzung des Zoos und sozioökonomische Faktoren beeinflusst wurden. Das Strukturgleichungsmodell (SEM) wurde verwendet, um die bestimmenden Faktoren sowohl der Besucherzahlen als auch der Mitwirkenden an der In-situ-Erhaltung zu testen.

Es besteht ein positiver Zusammenhang zwischen der Besucherzahl und der Populationsgröße. Darüber hinaus beeinflussen auch das BIP, das Vorhandensein großwüchsiger Arten, der (Säugetier-)Artenreichtum und die Verschiedenheit den Zoo-/Aquarienbesuch. Überraschenderweise hatten bedrohte Arten hierauf keine Auswirkungen. Die Autoren fanden heraus, dass hohe Besucherzahlen, die Fläche des Zoos und der Anteil bedrohter Arten positiv mit dem Beitrag zu In-situ-Erhaltungsprojekten korreliert waren.

In der Vergangenheit waren die Hauptfaktoren bei der Zusammensetzung der Sammlung persönliche Präferenzen, Verfügbarkeit und der Wettbewerb zwischen den Einrichtungen. Heutzutage konsultieren die Einrichtungen regelmäßig regionale und internationale Verbände wie die AZA (Association of Zoos and Aquarium). Bei Entscheidungen sollten nicht nur die Ziele der jeweiligen Einrichtung, sondern auch die genetische und demographische Nachhaltigkeit der Arten innerhalb des globalen Zoos berücksichtigt werden. Ethische, Management- und Tierschutzüberlegungen können mit vereinfachenden Strategien zur Maximierung der Besucherzahlen in Konflikt geraten, sodass ein Gleichgewicht angestrebt werden muss.

Mooney, A. et al. A system wide approach to managing zoo collections for visitor attendance and in situ conservation. Nature Communications (2020) 11:584. https://doi.org/10.1038/s41467-020-14303-2 | www.nature.com/naturecommunications