Überwachung der Hautkrankheit von Giraffen
Die Zahl der Giraffen ist in den letzten dreißig Jahren um 40 % zurückgegangen, hauptsächlich aufgrund anthropogener Ursachen wie Wilderei und die Zerstörung von Lebensräumen. Krankheiten wie die Hautkrankheit von Giraffen (GSD) spielen jedoch eine wichtige Rolle bei der Erhaltung dieser Säugetiere.
Die ersten Anzeichen von GSD sind kleine Knoten mit abstehenden Haaren, die sich dann zu Schorf entwickeln. Mit der Zeit wird der Schorf trocken und schuppig und der Juckreiz nimmt zu. Diese Krankheit ist in Tansania sehr weit verbreitet, und es wird vermutet, dass die Tiere in schweren Fällen aufgrund der höheren Bewegungsschwierigkeiten Löwen stärker ausgeliefert sind.
Photogrammetrie ist die Quantifizierung von fotografischen Bildern und ein wichtiges Instrument der Artenschutzforschung. Sie wird hauptsächlich dazu verwendet, morphologische Merkmale von besonderen Arten zu messen, die Körpergröße und die Masse von Tieren, die für den Erhalt von Bedeutung sind, abzuschätzen und auch um Individuen in einer Population zu identifizieren.
Diese Studie stellt die erste Quantifizierung des Schweregrades einer dermatologischen Pathologie mithilfe der Photogrammetrie von Kamerafallenbildern dar. Hier wurden die langfristigen Kamerafallensysteme sowohl im Ruaha- als auch im Serengeti-Nationalpark zur Bewertung der GSD beibehalten, aber das Verfahren der Autoren könnte auch zur Bewertung anderer Bedingungen, die durch äußere klinische Symptome gekennzeichnet sind, bei anderen Tieren oder an anderen Orten angewandt werden.
Insgesamt wurden 385 Bilder als für die photogrammetrische Analyse geeignet erachtet. Die Läsionen wurden als leicht (die am häufigsten festgestellten), mäßig oder schwer eingestuft, und die Autoren fanden mehr Verletzungen an den beiden Vorderbeinen als an den Hintergliedmaßen. Eine mögliche Theorie ist, dass GSD durch Filarienwürmer verursacht wird, welche meist von Insekten übertragen werden, die mit dem Schwanz der Giraffen wirksamer vertrieben werden. Es sind jedenfalls weitere Studien zum Verständnis dieser Epidemiologie der Hautkrankheit notwendig.
Es wird darauf hingedeutet, dass Photogrammetrie in Kombination mit Tierbeobachtung ein hilfreiches nicht-invasives Instrument sein kann, um die Folgen der Schwere von Hautproblemen auf die Wildökologie zu bestimmen.
Muneza A. et al. Quantifying the severity of giraffe skin disease via photogrammetry analysis of camera trap data. Journal of Wildlife Diseases, 55(4), 2019, pp. 770–781. DOI: 10.7589/2018-06-149