Ernährung und Kognition
Das Altern führt zu verschiedenen Veränderungen, die die Kognition bei Haustieren (und Menschen) negativ beeinflussen können. So hat das Gehirn eine hohe Stoffwechselrate, die bei Hunden schon im Alter von 6 Jahren stark reduziert sein soll. Es ist auch bekannt, dass der Mangel an einigen Nährstoffen zur Beschleunigung des Alterungsprozesses des Gehirns führen kann, und deshalb ist Ernährungssorgfalt so wichtig.
Der vollständige Artikel konzentriert sich auf den kognitiven Verfall und die Dysfunktion und deren Behandlung durch Ernährungsumstellung, einschließlich der Verwendung von Antioxidantien, Vitaminen und Omega-3-Fettsäuren. Kognitive Beeinträchtigungen sind in der Regel progressiv, und selbst wenn es bereits einige Untersuchungen an Haustieren gibt, sind die Studien an Katzen wesentlich weniger umfangreich als die an Hunden, was die Identifizierung dieses Syndroms bei Feliden erschwert. Viele der hier beschriebenen Hypothesen beruhen auf Extrapolationen aus der Humanmedizin und müssen untersucht werden.
Der Glukosestoffwechsel des Gehirns nimmt mit zunehmendem Alter ab, auf Ketonen trifft dies jedoch nicht zu. Beim Menschen sind traditionelle ketogene Diäten bei der Behandlung refraktärer Epilepsie nützlich, und einige Experten verfechten ihren Einsatz bei verschiedenen neurologischen Störungen – bei Hunden sind sie nicht wirksam. Allerdings können Diäten mit mittelkettigen Triglyceriden die kognitive Funktion verbessern.
Neben den spärlichen Untersuchungen zu den Vorteilen von Omega-3-Fettsäuren bei Haustieren ergab eine Studie an alten Beagles mit Docosahexaensäure als Diätmittel Verbesserungen bei den Lerntests zur visuellen und variablen Kontrastunterscheidung. Verzweigtkettige Aminosäuren scheinen bei älteren Haustieren ebenfalls vorteilhaft zu sein.
Die Kombination von Nährstoffen liefert vielversprechendere Ergebnisse als die Verwendung einzelner Nährstoffe. So sind in der Veterinärmedizin derzeit viele Nutrazeutika erhältlich, die in der Regel aus einer Kombination von mehreren Inhaltsstoffen bestehen. Einige Studien haben ihre Wirksamkeit bei der Verminderung der mit dem kognitiven Dysfunktionssyndrom assoziierten Anzeichen aufgezeigt, aber Rückfälle sind häufig, wenn die Verabreichung ausgesetzt wird.
Über den Zusammenhang zwischen der Ernährung von Haustieren und der Kognition muss noch vieles untersucht werden. Dieser Artikel konzentriert sich auf einige wichtige Themen und Theorien zu diesem Thema. Früherkennung und multidisziplinäre Maßnahmen (in den Bereichen Medizin, Umgebung und Ernährung) können die Geschwindigkeit des kognitiven Verfalls verlangsamen, die Bindung zwischen Mensch und Tier pflegen und das Wohlbefinden fördern.
A. May, Kimberly and P. L. Dorothy. Nutrition and the aging brain of dogs and cats. JAVMA. Dec 1, 2019. Vol 255. No 11.