Erfolglose Tiervermittlungen

Die Adoptionsrate von Haustieren steigt, aber die Anzahl der Tiere, die nach der Vermittlung in ein Tierheim zurückgebracht werden, ist beträchtlich. Diese Studie wurde in den USA durchgeführt, um die Gründe, die zur Rückgabe von Hunden und Katzen führen, zu analysieren. Es wurden Gründe inklusive Tiermerkmale bestimmt, die in Zusammenhang mit der Wahrscheinlichkeit einer erneuten Abgabe von Hunden und Katzen stehen. Von den 23.932 Tierdatensätzen wurden 9,2 % innerhalb von sechs Monaten nach der Adoption an das Tierheim zurückgegeben.
Die am häufigsten zurückgegebene Tierart waren Hunde (16,3 %), gefolgt von Kaninchen (jedes zehnte zurückgegebene Tier). Die meisten Haustiere wurden einmal zurückgegeben, aber einige Fälle wurden bis zu sechs Mal zurückgegeben. Mehrfache Rückgaben wurden vor allem bei Rassen vom Typ Pitbull gemeldet, während kleine Hunde und Terrierrassen deutlich seltener zurückgegeben wurden. Bei Katzen wurden keine signifikanten Unterschiede zwischen ein- und mehrmalig zurückgegebenen Tieren festgestellt.
Junge Besitzer, Erstbesitzer, ältere Hunde oder Katzen und Haushalte mit Kindern scheinen Faktoren zu sein, die zu einem höheren Anteil an rückgängig gemachten Adoptionen beitragen. Besitzer:innen, welche: regelmäßige Kontrolluntersuchungen in der Tierarztpraxis durchführen; dem Tier erlauben, im Bett eines Familienmitglieds zu schlafen oder Hundeschulen besuchen, wurden mit einem geringeren Rückgaberisiko in Verbindung gebracht.
Verhaltensprobleme waren ein wichtiger Faktor für zurückgegebene Hunde, Katzen und Kaninchen, was die Bedeutung des Tierverhaltens für die Entwicklung einer positiven Mensch-Tier-Beziehung unterstreicht. Neben anderen Faktoren wurden auch Unverträglichkeiten mit bereits vorhandenen Haustieren und die Gesundheit der Besitzer:innen (meist Allergien) beschrieben.
Obwohl es sich um eine Studie aus den USA handelt, zeigen diese Ergebnisse nützliche Hinweise für zukünftige Tiervermittlungsberatungen und die Zuteilung von Ressourcen. Es ist wichtig zu bedenken, dass die Rückgabe von Haustieren in ein Tierheim eine wiederholte Exposition gegenüber verschiedenen Stressoren darstellt. Genauso, wie es bei den betroffenen Menschen Stress auslösen kann, mit der Folge, dass diese Besitzer:innen keine Tiere mehr adoptieren würden (frühere Studien zeigten, dass 41% der Besitzer:innen in Zukunft kein weiteres Tier adoptieren würden).
Powell, L., Reinhard, C., Satriale, D. et al. Characterizing unsuccessful animal adoptions: age and breed predict the likelihood of return, reasons for return and post-return outcomes. Sci Rep 11, 8018 (2021). https://doi.org/10.1038/s41598-021-87649-2